“Kellner/in gesucht”, “Koch/Köchin gesucht”, “Personal gesucht” – selten haben wir so viele Cafés, Restaurants und Bars mit solchen Aufrufen an der Tür gesehen wie in den letzten Monaten. Nach zwei Jahren Pandemie kehrt langsam wieder der Alltag in die Gastronomie ein, aber es gibt ein großes Problem: Personalmangel.
Das gilt nicht nur in Deutschland mittlerweile für fast alle Branchen. Haben wir noch vor wenigen Jahren über den Fachkräftemangel geklagt, so haben wir es heute schon mit dem Phänomen der “Arbeiter-Losigkeit” zu tun. Die Frage, gutes Personal zu finden und auch an das Unternehmen zu binden, ist derzeit die Gretchenfrage schlechthin.
Während sich die Jahre 2020 und 2021 gerade für die Gastronomie vor allem durch Kurzarbeit und vorübergehende Schließungen von Lokalen aufgrund von Corona-Auswirkungen auszeichneten, ist 2022 das Jahr des Nachfrageüberhangs. Darum wollen wir von Shoes For Crews uns in diesem Artikel einmal genauer die Gründe für den Personalmangel in der Gastronomie anschauen und mögliche Lösungen aufzeigen.
Personalmangel in der Gastronomie: Ursachen
Wie so vieles im Leben gibt es auch für den Personalmangel in der Gastronomie nicht nur einen Grund. In diesem speziellen Fall kann man sogar zwei große Problemfelder ausmachen: die konjunkturellen Ursachen für den Personalmangel in der Gastronomie und die strukturellen Gründe. Im Folgenden werden wir die verschiedenen Ursachen kurz anreißen, um dann im Anschluss mögliche Lösungsansätze zu präsentieren.
Nr. 1: Die Corona-Pandemie
Kaum ein Sektor hat so unter der Pandemie gelitten wie das Gastgewerbe: Schließungen, Lockdowns, weniger Gäste, Maskenpflicht. Viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Cafés, Restaurants oder auch Hotels mussten dadurch in Kurzarbeit. Das Institut der deutschen Wirtschaft hat in einer Studie festgestellt, dass aus kaum einem anderen Berufsfeld so viel Personal abgewandert ist wie aus der Gastronomie. Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft sind 216.000 Kellner, Köche und Hotelangestellten anderweitig untergekommen, die meisten von ihnen (34.800) in Verkaufsberufen.
Nr. 2: Die unsichere Wirtschaftslage
Nach der Krise scheint vor der Krise zu sein, denn kaum war die Corona-Pandemie halbwegs überstanden, begann der Krieg in der Ukraine. Sie wissen es bestimmt schon, aber die deutsche Wirtschaft sieht sich durch den Krieg in der Ukraine und die dadurch resultierenden Preiserhöhungen und die unsichere Energieversorgung belastet, wie die Analyse der Bundesagentur für Arbeit für September 2022 bestätigt.
Diese Unsicherheit spüren natürlich auch die Arbeitssuchenden und sie sehen die Gastronomie, und somit ihren Arbeitsplatz, als besonders gefährdet. Auch so entsteht Personalmangel in der Gastronomie: Menschen, die früher eine Stelle als Kellner mit Handkuss angenommen hätten, suchen sich in Zeiten von Krisen lieber etwas Sicheres, wie beispielsweise Kassierer im Supermarkt.
Nr. 3: Die strukturellen Ursachen
Neben den konjunkturellen Problemen gibt es natürlich auch strukturelle Probleme, die zum Personalmangel in der Gastronomie führen.
Zu diesen Problemstellen gehören unter anderem:
- Niedrige Löhne. Die Löhne in der Gastronomie sind im Vergleich immer noch recht gering, vor allem wenn man die Arbeitszeiten und die körperliche Belastung der Arbeit miteinbezieht. In Zeiten von Inflation ist dies ein erheblicher Faktor.
- Arbeitszeiten. Die Arbeitszeiten der Gastronomie lassen sich schon seit jeher schlecht mit dem Privat- bzw. Familienleben vereinbaren. Schließlich macht man das Hauptgeschäft zu den Zeiten, wenn alle anderen frei haben.
- Fehlende Qualifikationen. Immer weniger Menschen entscheiden sich für eine formelle Ausbildung in der Branche. So fehlt es im Gastro- und Hotelgewerbe an Fachkräften. Auch dies kann zu Personalmangel führen.
- Arbeitsunfälle. Berufe, wie Koch oder Kellner, sind und bleiben anfällig für Arbeitsunfälle, gerade durch die Handhabung von Messern oder heißen Pfannen. Aber langes Stehen und körperliche Belastung der Arbeit führen auch zu Muskel-Skelett-Erkrankungen. Argumente, welche die Entscheidung der Arbeitssuchenden negativ beeinflussen können.
Personalmangel in der Gastronomie: (mögliche) Lösungen
An den konjunkturellen Ursachen können wir als Einzelpersonen oder als Restaurant- oder Barbesitzer kaum etwas machen. Das heißt aber nicht, dass wir dem Personalmangel in der Gastronomie nichts entgegensetzen können! Als Einzelperson beziehungsweise als Einzelbetrieb können wir gerade für die strukturellen Ursachen Lösungen finden und das Berufsfeld des Gastro- und Hotelgewerbes wieder attraktiver machen.
Zu den ausschlaggebenden Punkten gehören definitiv die Arbeitszeiten. So sollten Unternehmen aus Krisen geplagten Sektoren versuchen, flexiblere Arbeitszeitregelungen oder vielleicht sogar eine Kinderbetreuung zu ermöglichen.
Ratsam ist es beispielsweise, die Arbeitszeiten zu rotieren, so dass nicht immer die gleichen oder gar alle Angestellten am Wochenende arbeiten müssen, sondern höchstens zwei Wochenenden im Monat. Das gleiche gilt für Nacht- und Frühschichten.
Wir haben es bereits angerissen, aber gerade die Arbeitssicherheit ist ein Problem, das leicht zu lösen ist. Seien Sie der Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter mit qualitativ hochwertiger Arbeitskleidung ausstattet und werden Sie bekannt für Ihren ausgezeichneten Arbeitsschutz. Zeigen Sie Ihrem Personal, aktuellem wie zukünftigem, dass Ihnen deren persönliches Wohlergehen am Herzen liegt! Wir beraten Sie gerne in Sachen Arbeitsschutz und angemessenes Schuhwerk je nach Arbeitsfeld. Auch können Sie sich mit unseren Artikeln weiter in das Thema einlesen, wie beispielsweise “Arbeitssicherheit in der Küche: Was ist zu beachten?” oder “Gefahren am Arbeitsplatz: Wie verhindert man Unfälle in der Gastronomie?”